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vgl. Email von Ramin vom 28.12.2023 23:16 Uhr
2023_12_14_Radioplenum.pdf
(Anhang)
kommentiertes Protokoll:
2023-12-14_Protokoll_mit_Endnoten_2024-01-10.htm (diese Webseite)
2023-12-14_Protokoll_mit_Endnoten_2024-01-10.docx (als Druckversion downloadbar)

Protokoll Radioplenum 14.12.2023


Max [JuRa], Micha [NoJobFM], Torben [TA und StuRA], Schmu [TA], Christina [TA], Annett
[Betrieb, Sarah [IndieRe], Tobias [TunesDay Radio Show], Jan [TA], Steffen [Vorstand PZ], Steffi
[TA Vorstand], Valentin, Norbert [Attac und NoJobFM], Götz [Vereinsmitglied], Alex
[Vereinsmitglied], Mariann [TA-Koordination], Helene [Vereinsmitglied 8M u.a.], Franz
[Vereinsmitglied PZ etc.], Dietmar [Vereinsmitglied], Daria [Sendedienst u.a.], Christoph [Dr. Rock],
Ramin [Programmkoordination], Johanne [CVR, 8M]

alle stimmberechtigt: sind 23 Stimmberechtigte

Einleitung von Ramin:
Nach der NoJob FM Sendung Oktober gab es Kritik und und Anmerkungen zu einer
Urheberrechtsverletzung
Im Anschluss folgte ein Gespräch mit Micha und als den Wunsch nach Fortführung auf der
Redaktionskonferenz im Dezember [[1]]
Zu der Novemberausgabe gab es wiederum Kritik und die Einforderung nach einem Radioplenum,
vorgebrachter Grund: Sendung aus dem Programm nehmen aufgrund Verstoß des
Redaktionsstatut

Micha: [Steffi: [2]]
um Debatte anzustoßen und das Radioplenum als Ort der Entscheidung bei solchen Themen bei
Radio Corax
eigentliches Themenfeld der Sendung: Stimme für Erwerbslose zu sein, Thema Erwerbslosigkeit,
Ausbeutung, Klassengesellschaft als wichtiges Thema bei Corax,
Die Sendung besteht schon seit vielen Jahren, auch Produktionen sind auch auf freie-radios.net
hochgeladen
Sendung Ende November wird eingeleitet, Arbeiter_inneninteressen wenn es um
Terrorangriff der Hamas auf Israel, Stimmen dazu eingeladen dazu zu sprechen.
Martin Lejeune [[3]], gilt als öffentliche Stimme für die Hamas, war in letzte Sendung eingeladen, ohne
das Hintergrund benannt wurde, in Sendung eingeführt als „Journalist“, 2016 gab es relativ viel
Berichterstattung über ihn, rief zur Befreiung von Jerusalem mit Waffen auf, relativierte Holocaust,
zu Beginn Querdenken-Bewegung dort sehr aktiv, 2021 davon distanziert
In Sendung geht es darum, wie Polizei in Berlin mit Demonstrierenden umginge . Behauptungen
werden nicht belegt, stattdessen einseitige Darstellung von Situationen, es wird dargestellt, dass
auf Sonnenallee zwei Samidoun-Vertreter Baklava verteilen, ohne Kontext, dass dies eine
Verherrlichung des Terrorangriffs der Hamas ist,
Relativieren durch Weglassen, Antisemitismus wird befeuert, indem das nicht benannt wird
Repression gegen Demonstrierende,
Corax und freie-radios.net weite Verbreitung, nicht mehr hinnehmbar, Kritik von mehreren Seiten
auch auf freie-radios.net
Antisemitismus im Programm ist laut Statut unerwünscht, auch Personen, die diesen befeuern,
Martin Lejeune fällt m.E. darunter
einfache Recherche hätte zu Kenntnissen über Lejeunes Hintergrund geführt, hat für mich nichts
mit Berichterstattung zu tun [[4]]

Ramin: Es gab schon Gespräche in der und gab bereits Hinweise, inwiefern gehen Personen mit
den Meinungen von einem Kollektiv um, wenn man sich mit Portfolio von Martin Lejeune
beschäftigt, hätte auffallen müssen, dass das sehr umstrittene Person ist

Ramin: Warum wurden Mike Nagler [[5]]  und Martin Lejeune eingeladen?

[Micha:] „Es geht mir um Entscheidung, ist nicht nur Maulkorb, sondern mit dem was vor 300 Jahren
passiert ist, Christian Wolff haben Pietisten vertrieben, habe 2006 arbeiten müssen, hatte dort

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Vergnügen Zitat lesen zu können, worauf man dort stolz ist. König fragte Francke, ob es königsfeindliche Bücher gebe“ [[6]]

Es wird darum gebeten beim Sendungsthema zu bleiben.

„Natürlich ist Kritik an Lejeune berechtigt, Bücherverbrennung, was hat Martin Lejeune gesagt, ist
mir deshalb aufgefallen, weil er mit „Jüdische Stimme für Frieden in Nahost“, weil sie Militarismus
des Staates nicht ertragen konnten, dieser Militarismus überträgt sich auf Deutschland, um ein
anderes Land militärisch, dann wirtschaftlich kalt zu stellen, diese Sache ist im Prinzip sehr im
Desinteresse der Erwerbslosen, insofern ist die Frage, ob man was tut gegen den Militarismus. ich
weiß dass die Gewerkschaften schweigen zu dem Sozialabbau, was uns erwarten wird, wenn der
Krieg weiter eskaliert, wir sind verantwortlich dafür, wenn das Thema nicht im Radio gesagt wird,
dann muss es einer sagen, ich habe versucht, die Stimme der Juden rüberzubringen, es war für
mich wichtig, dass eine Palästinenserin gesprochen hat, wir haben nicht über das Elend im Nahen
Osten gesprochen, wenn man wirklich Kontext rüberbringen will, würde das Ganze Tage dauern,
mit diesem Krieg hat knallharte Repression stattgefunden gegen propalästinensische Kräft, die
meisten wissen, dass es keine Lösung war und das eine friedliche Lösung gefunden werden
muss, leider hatte ich dieses Interview, wir müssen auch über die Sonnenallee reden, wisst ihr
was das heißt, wenn über Jahrzehnte, Widerständler, Sendung ausschließen, wegen des Inhalts“ [[7]]

Christina: Wieso wurde Lejeune eingeladen - trotz Kritik von Seitens Sendungsmachenden?

Micha: sei nicht einfach; war im Bilde weil vor Ort … weswegen dann nicht aussagekräftig? Er
würde so wie alle - auch CXler – benutzt
Thematisierung von Palästina pasiert auch in den anderen CX-Sendungen - sicher, dass dies
nicht auch unvoreingenommen passiert? [[8]]

Jan: Problem ist die Emotionalität bei der ganzen Geschichte. Möchte nicht beurteilen, wie
realistisch die ist, aber es fehlt die Nüchternheit. Außerdem gibt es handwerkliche Fehler, da
passieren ganz viele Dinge, die dann nach hinten losgehen. Natürlich ist Israel ein ganz normaler
Staat und natürlich Netanjahu einrechter Politiker, das soll benannt werden, aber Emotionalität
fällt dir auf die Beine

Sarah: Und Einseitigkeit

Jan: Weiß nicht, ob man Lejeune ausreichend kontextualisieren kann.

Daria: Fand bei dem emotionalen Redebeitrag schwierig, wie Opferrolle aufgemacht wurde, man
kann sich gerne so sehen, da habe ich erstmal kein Problem mit, Betonung Statut schließt
Personen aus verschiedenen Gründen aus, selbst wenn eigentliche Aussagen harmlos machen
sollten, Kontextualisierung ist immer wichtig, kann mir nicht vorstellen, dass hier versehentlich
zum wiederholten Mal verstoßen wurde, kriege ja über Sendedienst mit, Bezug zum Sendungstitel
ist immer wieder fraglich, das stimmt m.E., sauberes journalistisches Arbeiten wichtig, das scheint
mir hier nicht ausreichend gegeben zu sein

Valentin: würde gerne Lanze für dich brechen, finde gut, es zu thematisieren. Die
Berichterstattung über Situation Sonnenallee findet kaum oder gar nicht statt und verdient einen
kritischen Blick. Würde mich anschließen, was zu Lejeune gesagt wurde, das ist eine
problematische Person. Da wünsche mir eine kritische Einordnung. Was wollen wir hier im Radio
für eine Grundlage haben. verhindert Gespräch darüber, was kann im Radio passieren und was
nicht

Sarah: war irritiert von krassem Rundumschlag, vor allem das Kritik bedeuten würde, das Thema
ad acta gelegt würde, nur weil es Kritik gibt.

Seite 3

[weiter Sarah:]
es geht nicht nur um eingeladene Personen, sondern vor allem um Auslassungen, wodurch am
Ende eine Tendenz entsteht. Es ist einfach ein komplexer Konflikt, wenn man sich den vornimmt,
wünsche ich mir, dass man behutsam und differenziert vorgeht, da trägt das in meinen Augen
leider dazu bei tendenziöse Berichterstattung zu dem Thema zu machen.

Steffi: würde nicht mit Aussage mitgehen, dass das handwerkliche Fehler sind, höre da sehr
bewusste, das Bild, das du zu dem Konflikt hast, das zu bestätigen und das nach außen zu
geben. Ene eigene Agenda wurde mithilfe von Gesprächen YouTube-Videos
zusammengestückelt, es ging einmal um „israelische Siedler_innen“ damit wurde der gesamte
Staat Israel gemeint, das ist die Adresse

Micha: Die Siedlungspolitik wurde seit über 100 Jahren betrieben, war irgendwie auch
vergleichbar mit der Arbeit der Pietisten, die ja auch im Prinzip eine Art Kolonialpolitik betreiben
wollten für den deutschen König, Siedlungspolitik [[9]]

Christina: Stichwort Emotionalität, ich werde emotional, wenn hier Israel als Profiteur deutscher
Arisierung beschrieben wird, das ist auf mehreren Ebenen antisemitisch.

Micha: Antisemitismus war schon ne ganz schlimme Geschichte, dieser Druck nutzte auch um
Leute nach Israel zu drücken. [[10]]

Franz: Eine meiner Fragen beantwortet, habe mir deine Sendung nochmal langsam und deutlich
notiert, habe mir viele Fragen aufgeschrieben, es wurde an zwei Stellen gesagt. Was hältst du
davon, wenn Hamas-Terror als Akt des Widerstands bezeichnet wird. Zitat wurde in Sendung zu
„Young Struggle“ vorgetragen, affirmativ und das in keinster Weise kritisiert. [[11]] Gab an zwei Stellen
Aussagen, die in keinster Weise problematisiert wurden, was ständig vorkommt, ist eine Art
Grundgeraune, wo ganz oft die Frage kommt, wem nützt es. Zum Beispiel Aussage in
Bezugnahme auf Artikel der FAZ, wo es um Dokumentation Ungerechtigkeiten gegen
Palästinenser geht. Micha sagt, dass denen die Mittel gekürzt wurden, Gründe werden nicht
genannt, sondern es wird nur gesagt, wem nützt es. In Artikel der FAZ war es wesentlich
gründlicher beschrieben, weil natürlich überprüft werden muss, welche NGOs Geld bekommen,
ob Geld an Hamas fließt.  
Würde dich gerne mal fragen, wem nützt es denn, wenn diese NGO gerade kein Geld bekommt? [[12]]

Micha: Wer sind die größten Terroristen? [[13]] Wer ist einmarschiert im Irak nach der Wende, wer ist
einmarschiert nach Afghanistan? Wir sollten doch ein bisschen nachdenken, wenn wir sagen, wer
ist der größte Fanatist? Viele denken, sie haben die Deutungshoheit über ihren Glauben Das gab
es früher auch in der deutschen Geschichte, wenn ich jetzt hier nicht laufend auf den Holocaust
hinweise, ich weiß, wie die ganze Scheiße zusammengekommen ist,

Steffen: halb losgelöst, wegen unglücklicher Gesprächssituation, die SA alleine durch die
politische Gewalt hat Leute kleingekriegt, in KZs, ausradiert, ins Exil gegangen, aber das ist nicht
die Erklärung, weswegen die Leute den Faschismus mitgemacht haben, Leute haben mitgemacht,
die finden teilweise positive Sachen, wollte erstmal eine Lanze brechen, was hat der Name mit
dem Krieg zu tun: Arbeiterfrage ist die internationale Frage, würde jetzt nicht sagen, da ist ein
Thema verfehlt, das hängt zusammen, ist aber die Frage, kriegt man das hin plausibel zu machen,
das sind keine desparaten Themen

Ramin: Das Redaktionsstatut gibt nicht vor, dass sich Sendungen ans Thema halten müssen mit
dem sie sich in Redaktionskonferenz vorgestellt haben.

Steffen: ich habe die Sendung gehört und Zettel [[14]] gelesen, der hier beim Radioplenum verteilt
wurde., sich in Traditionslinie zu stellen, historisch wurschtig, was die Situation ist, Hauptsache:
da ist eine Gewalt und da ist Unterdrückung
Wurschtigkeit, mit der du Staatsräson verwendest, Staat, Räson, wie passt das? Pietisten, heute

Seite 4

[weiter Steffen:]
nicht sensibel zu sein, nen kritischen Ton zu teilen, heißt nicht, das man die Kritik teilt
Versöhnungsvorschlag: könnte man überwinden, so furchtbar eingenommen zu sein, man ist so
sicher, dass man nicht mehr hinterfragt, dann wird man unsensibel und auch undifferenziert, wenn
Leute sicher sind in ihrem Begriff und nicht mehr prüfen
wenn die Sendung weiter macht, dann braucht die ne Selbstüberprüfung,
ich teile viele der hier genannten Kritiken. Die Sendung kauft falsche Allianzen [[15]] mit ein mit Leuten,
die man nicht haben will und dadurch wird das wofür man politisch einsteht lächerlich [[16]]  
Ich finde dass die Inhalte kritisiert werden müsse und sehe, auch, dass es dich interessiert
Die Mängel an der Sendung passieren aus einer absoluten Selbstsicherheit heraus, die die
eigenen Sendungsinhalte nicht mehr prüft

Jan: Vorschlaghammer, wo einer ein Skalpell braucht. Man möchte dir jemanden zur Seite geben,
der sagt: Pass mal bei den Thema auf. Es braucht Handhabe, wie geht man mit schwierigen
Leuten im Interview um, das wäre wichtig. Ich glaube, Micha fehlt da der Abstand.

Steffi: Aber dann ist es ein Standpunkt, kein böser Wille. Aber ein Standpunkt, mit dem
umgegangen werden muss.

Ramin: Wie gehen wir mit schwierigen Leuten um? Wie gehen wir mit schwierigen Themen um?
Wäre ein Thema, das gemeinsam in den kommenden Redaktionskonferenzen zu erarbeiten wäre.


Alex:
Ich war viele viele Jahre lang Fan von NoJobFM, überzeugt dass es eine wichtige Sendung
ist. Manchmal schöne, weil auch zynische Kommentare auf z.B. Hartz IV. Auch aus Perspektive
von Betroffenen, das taucht selten auf sonst. Ich habe das Gefühl seit mindestens 10 Jahren.
Weltbild von 1917, extreme Vereinfachung, wer ist der Gute, wer ist der Böse (USA, Israel).
Jegliche Widersprüchlichkeit taucht nicht mehr auf. Das ist als Radio eine Zumutung. Ich habe
das Gefühl, das du in Permanenz dir Leute einlädst, die „denen da oben“ es zeigen wollen. Du
hast den Professor aus München [[17]] erwähnt, du hast Mike Nagler [[18]] interviewt, in diesem Gespräch
kann Mike Nagler selbstbewusst von Cancel Culture schwadronieren, wo zwei Stunden lang
Selbstmordattentate verherrlicht werden [[19]]. Du hast wiedermal einen im Interview gehabt, der es
allen zeigt, wie die Welt wirklich ist. Innerhalb von 5 Sekunden hast du hier Dinge gesagt, die nicht
stimmen, die ein antisemitisches Weltbild reproduzieren. Frage an die Redaktion: wo sieht die
sich in der Lage, andere Dinge zu setzen, vielleicht auch mal einen Kontrapunkt zu setzen. [[20]]

Micha:
Oder Aufrüstung in kommenden Sendungen thematisieren.

Alex: Kannst gerne auch über Aufrüstung reden. [[21]] Wenn man sich die Frage stellen möchte, wofür
macht man das. Vorher laufen Sendungen, die ehrenamtlich oder mies bezahlt gemacht worden
sind. Es gibt Solidaritätserklärung an die Jüdische Gemeinde von Corax und gleichzeitig melden
sich Personen und sagen: euer Programm klingt ganz anders. Da muss man fragen: was ist der
Ansatz dieses Radios, was ist die Wirkung?
Bin mir sehr unsicher, ob das zu verhandeln ist oder mit handwerklichen Mitteln zu verbessern ist.

Micha: Es ist immer ein bisschen einfach zu sagen. Wenn ich zum Beispiel rede über die größten
Terroristen. Ich denke schon, dass es hier in Deutschland sehr viele Leute gibt, die ganz konkret
diesen Leute unterstützen. [[22]] Politik wird gemacht von Personen, von unten her unterstützt. Vor
1933 gab es Leute, die SA unterstütz haben, die denen die Hemden gekauft haben, dann
hinterher mitbekommen haben, dass sie ihre Söhne verlieren.
Gegenmeinungen sollten auch gebracht werden. Das ist nicht so einfach. Es gibt so viele Fakten,
die damals eine Rolle spielten. Von wegen, Deutschland wollte die Juden loswerden. Das war im
Prinzip ein Wahnsinnsgeschäft, die Arisierung des Eigentums. Könnte eine Sendung machen über
die Geschichte des Antifaschismus, aber da sind wir wieder bei 1917/1918.

Franz: Zustimmung zu Alex, wenn ich vor zehn Jahren NoJobFM gehört habe, sehr wichtig,
Arbeiter- und Arbeitslosenperspektive Gehör zu verschaffen. Wollte auf die Frage zurückgehen,

Seite 5

[weiter Franz:]
ob die Sendung dem Statut widerspricht. Kann ich sagen: ja. Du bist nicht antisemitisch, im Sinne
von antijüdisch. Du hast bestimmt nichts gegen Juden, aber du bist strukturell antisemitisch. Und
es gibt eine verkürzte Kapitalismuskritik. Das ist das eine. Auf der anderen Seite so ein linker
antiisraelischer Antisemitismus. Das fällt einem bei den zwei Sendungen auf.

Micha:
Jeder hat seine eigene Denkweise. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht.
Vielleicht liegt es daran, dass ich 40 Jahre zu alt bin. Habe andere Erfahrungen gemacht: weißt
du, wieviel ich verweigert habe. Wie oft bin ich gegen beginnenden Nationalismus
entgegengetreten? Bin einem Gewerkschafter beigetreten, das hat sich keiner getraut von meinen
Gewerkschaftskollegen. [[23]] Freue mich, dass ich so gut wie alleine dastehe. [[24]] Ist zwar eigentlich kein
Grund zur Freude. Was uns zum nächsten Inferno treiben wird, Militarisierung. Ukraine zu
unterstützen, das ging doch seit über 30 Jahren, die Vorbereitung des Krieges. Ihr wisst ganz
genau, was da passiert ist. Vollkommen selbstverständlich, wenn Steinmeier sich trifft mit
Svoboda. Also ihr habt ein Geschichtsverständnis, was mich entrüstet.

Ramin: Würde gerne nochmal was aufnehmen in den Themenspeicher für die nächste
Redaktionskonferenz. Wie man Widersprüche aufzeigt und wie man mit schwierigen Personen
umgeht.

Steffi: Klang hier auch schon immer wieder an, was unter kritischer oder umfassender oder
widersprüchlicher Berichterstattung läuft.
Hätten wir eine Geschäftsordnung, würde ich gerne den Antrag auf Abbruch der Diskussion
stellen. Wer jetzt noch reden will,

Alex:
Permanente Suche nach Feindbildern, das Finden von Feindbildern, stelle ich in der Debatte
fest. Du gehst der Auseinandersetzung in den konkreten Situationen aus dem Weg. Habe nicht
einmal eine Antwort gefunden. Halte das schon eher für ein schwieriges Symptom. Was mich eher
interessiert, wenn das ok ist: es gibt ja eine größere Redaktion. Hätte an sich immer eher darauf
gehofft, dass es ein Korrektiv innerhalb der Redaktion gibt

Götz:
Ich war mal Teil von NoJobFM. Es lief mal so, dass sich 5 Leute dafür interessiert haben.
Das ging so lange gut, dass sich genügend Leute fanden, die gegen Hartz IV auf die Straße
gegangen sind. Jürgen Otte, Norbert und ich waren hier in Halle die letzten, die es gewagt haben,
ein 20 m langes Transparent in Neustadt an die Agentur für Arbeit zu hängen. Als wir gemerkt
haben, dass wir ganz allein sind. Wenn man im Radio die Schnauze aufmacht, ist man nur ein
Maulheld. Das war nicht mehr durchzuhalten.

Ramin: Beantwortet die Frage nach aktuellem Status der Redaktion nicht.

Norbert: Im Moment gibt es keine redaktionelle Arbeit für NoJobFM. Liegt alles auf Michas
Schultern.

Torben: Habe dem Austausch spannend zugehört. Wollte zum Ausdruck bringen, dass eine
differenziertere Berichterstattung wichtig ist und dass es traurig ist, wenn die mit Dingen vermengt
wird.

X:
Es fließen sehr viele Ressourcen in diesen Prozess. Es ist keine Hegemonie bei den Meinungen
ersichtlich. Für mich ist die Frage zentral: Micha, wie gehst du mit der Kritik um?

Micha: Mag sehr gerne Kritik. Aber wenn Kritik nur aus einer Deutungshoheit kommt. Das es
einfacher ist, sich einer öffentlichen Meinung anzuschließen. Ich kann nicht das, was mein
Wissensstand ist, ignorieren. Wenn ich die Kritik annehme, dann möchte sie konstruktiv sein. Ich
würde mich freuen, wenn es konstruktive Kritik geben würde, Gerne zu Weihnachten, wir haben
die Bescherung am 25. und eine vorm 30. Januar.

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Steffi: Hab bei dir rausgehört, dass du von der Kritik nicht viel mitnimmst, nicht viel verstanden wurde.
Ich hab hier vor allem auch viel Kritik am Handwerk rausgehört, an dem was uns fehlte.
Differenzieren, einordnen, Widersprüche aufzeigen. Jede Reaktion war ein nicht darauf Eingehen.
Auch bei den vielen anerkennenden Worten, was NoJobFM war, sollten wir nicht nostalgisch sein.
Würde gerne bald zum Antrag kommen.

Mariann: Bin jetzt nach diesen über zwei Stunden Diskussion extrem ernüchtert. Das wir
versuchen, eine Diskussion auf Augenhöhe zu führen. Sehr differenzierte Perspektiven
anzubringen. Und dein Schlusswort ist, dass wir die Meinung der Öffentlichen zu bedienen und du
hast die richtige Perspektive. Finde tragisch, dass du uns eine Deutungshoheit vorwirfst und
immun bist gegen die vielen Stimmen, die eine sehr differenzierte Debatte versucht zu führen.
Frage mich, was Radio Corax für ein Ort für dich ist, wenn wir angeblich pauschal die Meinung
vertreten, die du als völlig falsch interpretierst.

Jan: Mir kommt da immer mehr, dass da eine gewaltige Form der Überforderung stattfindet.
Alleine die Redaktion zu führen scheint schwierig. Man braucht Mitstreiter, die Micha ergänzen.
Als Unterstützung für Micha gedacht.

Steffi: Die Überforderung muss schon von Micha selbst artikuliert werden, damit ich das glauben
kann.

Micha: Es ist schon ein heißes Eisen, wenn man Themen anspricht, die nicht in dieser Deutlichkeit
gesagt worden sind. Will jetzt nicht wieder von dieser Geschichte anfangen. Wenn ihr meint, dass
ich dieses Sendung eigentlich benutze und euch nur schade. Ich denke, ich werde wahrscheinlich
doch, obwohl ich keine Hoffnung habe. Wenn ich in der Medienanstalt sagen, vielleicht kommt es
nicht gut an. Ich würde in die Hände klatschen, wenn mir das Öffentlich-Rechtliche noch
bestätigt, dass ich antisemitisch bin.
Ich habe den Willen anzubringen, was nötig ist. Erwerbslose haben mich auch rausgekickt.

Steffen: Ich finde das total bedauerlich. Ich will nochmal stark machen. Es geht nicht um Themen
verbieten. Es geht darum, wie befasst man sich mit Themen. Die Meinung verbietet keiner, musst
du halt Kommentar drüber schreiben. Es ist nicht, dass wir ein Thema verbieten. Wir wollen für
einen vernünftigen Begriff der Welt eintreten. Und das sehen wir schon handwerklich in deinen
Sendungen nicht gegeben. Wir glauben, die Themen sind total wichtig. Wenn man sagt, 50
Minuten sind ein bisschen eng für ein Thema. Wir machen so viele Angebote. Alles, was bei dir
ankommt ist: du störst, wir wollen deine Themen nicht, wir wollen nicht wahrnehmen, dass wir der
verlängerte Arm der Bundeszentrale für politische Bildung ist. Dann bin ich bei Alex, das ist ein
Symptom, das mich gerade beängstigt.

Alex: Einen letzten Satz, weil das Problem, scheint mir jetzt zu sein: mit dieser Haltung: das
bestätigt mich ja noch, das ist eine Verunmöglichung der Diskussion. Da frage ich mich: warum
bin ich am Ende hier zweieinhalb Stunden, wenn am Ende hier rauskommt, Micha ist der starke
Mann, der es allen hier zeigt. Das lässt mich fragen, wie emanzipatorisch ist der Ansatz?

Ramin: Kommen bald zur Abstimmung, Frage, wie man danach weitermacht, sollte es zum
Ausschluss kommen

Steffen: Aber ist schon die Frage, was stimmt man halt ab. Ausschluss

Micha: Hatte den Vorschlag gemacht, dass ich nochmal die Sendung Weihnachten mache. Hört
sowieso keiner. Und Vorbereitung des 30. Januar klar sein sollte, wie die gesellschaftliche
Umformung vonstatten gehen wird. [[25]]

Ramin: Nachfrage war, worüber wir genau abstimmen. Verstehe, dass du Micha noch zwei
weitere Sendungen machen möchtest


 

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Steffi: Ausschluss und noch zwei Sendungen, oder Pausierung,

Franz: Gäbe es Möglichkeit, dass NoJobFM-Redaktion nochmal größer wird

Sarah: Ich finde es keine pasende Lösung sich die Sendungen vorher nochmal anzuhören, weil du
jetzt auch Feindbild aufgemacht hast, bei dem ich das Gefühl habe, das wird dann jetzt auch
ordentlich verarbeitet.

Torben: Finde doof, vorher drüber zu hören, würde ich ablehnen.

Steffi: Bei all der Uneinsichtigkeit die ich heute von Micha gehört habe, bleibt mein Antrag
aufrecht, Entzug des Sendeplatzes mit diesem Radioplenum.

X: Verfahrensfrage, wäre, kann ich für beides votieren.

Ramin: Gäbe mehrere Optionen.

Christina: Es sollte über Anträge abgestimmt werden.


Ramin: Erste Abstimmung wäre über den Änderungsantrag:


Abstimmung Änderungsantrag Micha:

Wenn für den Ausschluss gestimmt wird, fällt dieser unter die Bedingung, dass noch die
Sendungen im Dezember und Januar gemacht und gesendet werden können.

5 Ja-Stimmen
13 Nein-Stimmen
5 Enthaltungen

Antrag ist damit nicht bewilligt.


Abstimmung über den Ausschluss:

NoJobFM soll mit sofortiger Wirkung aus dem Programm von Corax ausgeschlossen werden.

16 Ja-Stimmen
3 Nein-Stimmen
3 Enthaltungen

Antrag ist damit angenommen:

NoJobFM ist damit mit sofortiger Wirkung aus dem Programm gegangen.


 

Endnoten:



[1] Vgl. Email vom 30.11.2023 18:34 Uhr
Das Redaktions-Plenum am 14.12.2023 hatte das Ziel des Ausschlusses,
die Redaktions-Konferenz war zum 30.1.2024 geplant,
wenn eine inhaltliche Anpassung an die Vorstellungen der Tagesaktuellen-Redaktion (Zensur)
bzw. durch eine ‚Kontextualisierung‘ durch NoJob FM zugesichert wurden wäre (Selbstzensur).
hätte der Ausschluss von NoJob FM vielleicht dadurch verhindert werden können.

[2] Die Aussagen kamen nicht von Micha sondern von Steffi
deshalb die erforderliche Korrektur.
Im Protokoll wurde hier Steffi als Antragsstellerin nicht angegeben.

[3] Martin Lejeune Recherchen und Gegenrecherchen zu evtl. Halbwahrheiten bzw. evtl. Lügen
(eine Baustelle der Zukunft)

[4] Ende der Worte von Steffi

[5] Mike Nagler, siehe dazu weiter unten in den Endnoten

[6] Hier wird nicht darauf hingewiesen, dass eine schriftliche Erklärung allen physisch anwesenden Teilnehmern
analog übergeben wurde,
den nur digital Teilnehmenden hätte diese Erklärung (2023-12-14_NoJob_FM_Erklaerung_an_Corax.htm) übersendet werden müssen,
was nicht geschah,
siehe Email vom 12.12.2023 12:59 Uhr
(Vorschlag für die Sendungen am 25.12.2023 und die Januarsendung 2024
mit dem o. g. Anhang 2023-12-14_NoJob_FM_Erklaerung_an_Corax.htm)
Siehe ebenfalls Email vom 04.12.2023 08:15 Uhr
Im Protokoll wurde das hier unterschlagen
Auffällig ist schon, dass im Protokoll von königsfeindlichen und nicht von gottlosen Büchern geschrieben wird.
Und nicht von der Verbrennung gottloser Schriften vergleichbar mit den Aktivitäten der SA im Mai 1933.

[7] Dieser Absatz als Zitat von Micha dargestellt entspricht wenig der eigentlichen Intention der Novembersendung geschweige der sogenannten Einladung zum Plenum.
Zur Klarstellung:
Martin Lejeune war vor Ort in der Sonnenallee und auch die beiden kurzen Audiobeiträge mit Iris Hefetz dienten als Dokumentation. Da sollte sich der Zuhörer selber Gedanken darüber machen, ob da etwas stimmt oder nicht, ob es manipuliert ist oder nur dokumentiert.
Vielleicht wäre es besser gewesen jegliche Diskussion über die von NoJob FM eingeladenen Gesprächspartner im Radioplenum abzulehnen, da die vorgebrachten Argumente gegen diese Interviewpartner in der Regel auch unglaubwürdig und manipuliert sein könnten bzw. vielleicht sogar noch schlimmer sind.
Wenn israelische Juden den Staat Israel wegen dessen Militarismus verlassen, so sollten wir dies in der EU und in Deutschland zur Kenntnis nehmen und nicht verschweigen.
Deutschland und die EU führen einen Krieg zur EU-Erweiterung und zur Kaltstellung eines anderen großen Landes, von Russland. Das ist konträr zu den Interessen aller Lohnabhängigen wie auch der gesamten Menschheit.
Die Frage nach Krieg und Frieden und der Kampf gegen den weiteren Militarismus ist wichtig.
Auch wichtig ist das Sprechen über das Elend im Nahen Osten und über die Repression gegen propalästinensische angeblich pro-HAMAS-aktivistische Kräfte in Deutschland.
Terror hilft immer nur einer verstärkten Repression.
Deshalb die wiederholte Frage ‚Wem nützt es?‘.
Wenn eine Gefangenenhilfsorganisation in Deutschland politisch verfolgt wird, sollten wir daran erinnern,
dass auch Kinder in israelischen Gefängnissen sitzen wegen Steinewerfens gegen Panzer.
Es geht um eine friedliche Lösung und nicht um die Unterstützung eines sogenannten Antiterrorkrieges.
So nebenbei - in der Novembersendung wurde nie die HAMAS und ihre Aktivitäten verherrlicht und gerade Martin Lejeune verurteilte den Angriff vom 7.10.2023 deutlich als terroristisch.
Mit dem Ausschluss der Sendung NoJob FM aus dem Corax-Programm würde Corax eine verantwortungslose Staatspolitik helfen durchzusetzen.
In meinen Augen vergleichbar mit der Zeit nach den historischen Bücherverbrennungen.



[8] Martin Lejeune wird natürlich auch von der propalästinensischen Seite benutzt, aber er war z. B. in der Sonnenallee vor Ort und Augenzeuge dort wie auch an anderen Stellen.
Wenn eine jüdische Regierung eine Politik gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung führt, dann ist das ein Thema welches nicht ignoriert werden darf.
Wenn Corax das Existenzrecht Israels verteidigt, wo verteidigt Corax dann die Rechte der Minderheiten in Israel und der Bevölkerung der Nachbarländer? Also wieder ‚Wem nützt es?‘.

[9] Zum besseren Verständnis wäre hier eine umfassende Beschreibung des Haavara-Abkommens erforderlich.
Auch Sinn macht der Hinweis auf ein Buch von Lenni Brenner:
Zionismus und Faschismus - Über die unheimliche Zusammenarbeit von Faschisten und Zionisten, Kai Homilius Verlag, 1973

[10] Sicher wäre hier ein Hinweis sinnvoll gewesen, wie der Antisemitismus östlich und westlich von Hitlerdeutschland praktiziert wurde. Auch nach dem Ende von Hitlerdeutschland ging dies in verschiedenster Weise weiter. So z. B. mit der Verweigerung der Einreise nach Palästina durch die Kolonialmacht GB.

[11] Die Kritik an dem Young Struggle- Zitat teilt NoJob FM ‚Terror als Möglichkeit des Widerstands‘ bzw. der 7.10. als revolutionärer Schritt der palästinischen Nation.
Und konkret wurde die ultra-linke und pseudo-revolutionäre Organisation auch wegen der Fehleinschätzung des Abrahams-Abkommens in der Novembersendung kritisch erwähnt.
Verhandlungen mit Ergebnissen und mit der Einhaltung derselben sind immer noch besser als verdeckte militärische Handlungen (z. B. Aufrüstung), Terror-Akte geschweige offener Krieg.
Auf die abgesagte Demo in Eisenach wurde aber nicht im Plenum weiter eingegangen.
Aber die Kritik an Young Struggle war offensichtlich wichtiger als das Bedauern bezüglich der erfolgreichen Machtdemo nach der Absage der von Gewerkschaften unterstützten Demo durch das linke ‚Solidaritäts‘-Bündnis.

[12] Die Beantwortung dieser Frage blieb offen im Plenum, aber ‚Wem nützt es?‘ könnte man wieder fragen.

[13] Im Protokoll fehlt völlig selbstverständlich der Hinweis auf den Korea- und auf den Vietnamkrieg zu Beginn.
(Bemerkung:
Die Aufzählung mit entsprechenden Informationen zu den terroristischen Aggressionen könnte Stunden füllen,
da sollte man den 7. Oktober 2023 relativieren z. B. allein schon mit den Ergebnissen danach in Gaza.)
Im Protokoll fehlt hier dann auch die Aussage, dass die HAMAS von mir deutlich als Terrororganisation bezeichnet wurde, genauso wie auch Martin Lejeune die Militäraktionen der HAMAS am 7.10. als Terrorakte deutlich gekennzeichnet hatte. Ob dies ein Mangel des Wortprotokolls war stelle ich in Frage.
Die Aussage mit der angemaßten Deutungshoheit heute und früher (auch und gerade in Deutschland) ist korrekt im Protokoll, allerdings die Bedeutung der SA-Stiefel und SA-Knüppel wurden im Protokoll unterschlagen.

[14] Link zu dem schon oben erwähnten Flyer 2023-12-14_NoJob_FM_Erklaerung_an_Corax.htm

[15] NoJob FM hinterfragt den Zionismus,
während Corax scheinbar immer noch die Kollektivschuld gegen Andersdenkende verteidigt
mit der Übernahme der staatlichen Verurteilung eines sogenannten ‚jeglichen‘ Antisemitismus.
Ikone der Kollektivschuld:
Daniel Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker – Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust
https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Goldhagen
Ein Polizeibatallion als besonders relevante Repräsentanten des deutschen Volkes im III. Reich,
eine Verhöhnung der Antifaschisten und der Opfer des Faschismus im III. Reich.

[16] vor 300 Jahren war der Pietismus aus heutiger Sicht vielleicht lächerlich, die Bücherverbrennung vor knapp 100 Jahren war letztendlich tödlich und was ist heute? Immer noch die Kollektivschuld?

[19] „wo zwei Stunden lang Selbstmordattentate verherrlicht werden“?
In dem erwähnten Film aus dem Jahr 2004/2005 geht es nicht um die Verherrlichung sondern eher um den Sinn oder besser um die Unsinnigkeit. Der Film möchte zum Nachdenken anregen, die geäußerte Kritik an der geplanten Vorführung des Films hat seinen einseitig gerichteten Sinn gegen ein Nachdenken.
„Paradise Now“, https://de.wikipedia.org/wiki/Paradise_Now
Laut Alex ist Radio Corax ein emanzipatorisches Radio.
Nett von Alex die Erinnerung an vor zehn Jahren:
https://bildungswochen.de/wp-content/uploads/2017/02/BW_programmheft_web.pdf
(Seite 27:
Absage der Veranstaltung

„Niederschlagung des Antimaidans im Februar 2014 und das Massaker von Odessa am 2. Mai 2014"
Der Sprecher*innenkreis von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage hat sich entschieden, die Veranstaltung mit Andrej Hunko (MdB, Die Linke) und Oleg Muzyka abzusagen.
Die Lage in der Ukraine ist ohne Frage ein relevantes Thema und sollte diskutiert werden,
einer einseitigen und fragwürdigen Positionierung wollen wir jedoch keinen Raum geben.
Gleichzeitig sind mit dem Selbstverständnis von Halle gegen Rechts – Bündnis fürZivilcourage
Auftritte von Personen bei unseren Veranstaltungen nicht vereinbar,
deren Positionen und Aktivitäten
in verschwörungsideologischen, antisemitischen, nationalistischen und rechten Querfront-Zusammenhängen liegen.
Ende des Zitats aus dem Jahre 2017.)


Das Thema Niederschlagung des Antimaidans ist kein Thema, mit dem man sich in dem breiten Bündnis als Linke auseinandersetzen möchte, laut Aussage des MdB Dr. Petra Sitte.
Faschisten in der Ukraine gibt es nicht laut Aussage unseres Kanzlers und wir müssen dran glauben.

[20] Alex schlug als Thema für die Sendung NoJob FM die Kritik am Bürgergeld vor (wirklich nett von ihm).

[21] Der Russland-Ukraine-Konflikt wurde von Alex erwähnt, ich verwies auf die Niederschlagung des Anti-Maidans schon vor ca. sieben Jahren und auf das Massaker vom 2. Mai 2014 in Odessa und die nicht existierenden Faschisten in der Ukraine. (Siehe weiter weiter oben)

[22] (Verdeckte Unterstützung gab es ja wohl auch bei der NSU, ist aber sicher eine Verschwörungstheorie.)
Politik wird nicht nur von Lobbyisten und Politiker von oben gemacht sondern auch von willigen Vollstreckern im vorauseilenden Gehorsam von unten.
Kommentar:
„Für die SA und den Hitler-Clan gab es ja nicht unbedeutende Teile des Weimarer Staates und seiner Bourgeoisie. Und die armen Mütter …
Was die Gegenwart betrifft, da gilt immer noch das alte Sprichwort
‚Der König liebt den Verrat, nicht den Verräter.‘
Die größten Terroristen (so der Staat der wesentlichen Teile des Kapitals der USA) werden unterstützt
(medial) auch von unten unter dem Mantel einer vorgeblichen linken Emanzipation.
Andererseits wird die Kritik der Unterstützung (z. B. der NATO) als antiamerikanisch und nationalistisch deklariert. …“

[23] Angelo Lucifero wurde bei ver.di geschasst weil er in der Gewerkschaft Kritik an derverantwortungslosen Gewerkschaftspolitik übte.
https://www.linksnet.de/artikel/21057

[24] Nachfolgendes nur zur nachträglichen Erörterung
Zum Beispiel im Aktionsbündnis Sozialproteste kämpften wir für Lohnsteuerfreiheit des gesetzlichen Mindestlohns und um die Höhe des erforderlichen Mindestlohns, da gab es viele Gegner bei den Linken und vor allem in den Gewerkschaften selber. Besonders aktiv dagegen war unser Erwerbslosenauschuss im Landesbezirk sat von ver.di.
Es gab Versuche mich aus der Gewerkschaft zu drängen, weil ich insbesondere den Alleinvertretungsanspruch von Vertretern in der Koordinierungsstelle der gewerkschaftlichen Erwerbslosenvertretungen angriff.
Eine Zusammenarbeit mit mir als Einzelmitglied wurde schriftlich abgelehnt. Kennzeichnend für die Organisation des prokapitalistischen DGB.
Strukturell funktioniert die Gleichschaltung nicht nur des DGB wie am Ende der Weimarer Republik und deutliche Worte werden schnell existenziell bedrohlich. Die Anpassung an das dem Kapital Gefällige funktioniert.




Für die Masse ist es scheinbar selbstverständlich, dass es kein NATO-Stellvertreterkrieg in der Ukraine ist und dass die Unterstützung der Faschisten in der Ukraine keine wesentliche Rolle vor und nach 2014 war und ist.
Es waren ja Helden in den Reihen der Wehrmacht. Und selbst als Feinde der Faschisten waren sie dennoch nützlich im Kampf gegen die Sowjetunion und auch gegen den jüdischen und polnischen Untergrund.
Eine Kritik an der NATO ist zwar scheinbar bei Corax erlaubt, so wie die Kritik an der Höhe des Bürgergeldes dort erwünscht ist, aber keine Kritik am Gesamtsystem, wo Corax sich allerdings linksemanzipatorisch darstellen möchte.

[25] In der Folge gab es dann noch den Vorschlag zunächst abzustimmen und dann zu darüber zu diskutieren, wie man mit dem Beschluss danach umgeht.
Der schon Tage zuvor in der Email geäußerte Vorschlag zwei Sendungen noch zu machen und dann in der Redaktionskonferenz Ende Januar darüber zu reden und über das wie weiter zu entscheiden wurde per Beschluss abgelehnt. Danach der generelle Ausschluss der Sendung NoJob FM aus der Redaktion von Radio Corax.
Die wenigen Gegenstimmen reichten nicht um das Aus zu stoppen.
Interessant wird es sein, ob bei der Redaktions-Konferenz am 30. Januar 2024 das Thema Auswertung des Ausschlusses von NoJob FM auf die Tagesordung kommen wird.
Wohl eher der Beschluss zum Ausschluss jeglicher Diskussion zu Themen Zionismus in Israel, Elend im Nahen Osten, Unterstützung von Faschisten in der Ukraine, Aufrüstung, wachsender Militarismus, NATO-Mitgliedschaft, EU als Machtorgan und Kriegstreiber.